RecoveryWeiterkommen durch Akzeptanz und Öffnung
» Recovery bewirkt eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen angenommen werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entsteht «
» Recovery bewirkt eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen angenommen werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entsteht «
Die GAPSY macht sich öffentlich für die Entwicklung einer recovery-orientierten psychiatrischen Versorgung stark, die sich an den Bedürfnissen des alltäglichen Lebens anlehnt.
Recovery geht davon aus, dass Menschen mit einer psychischen Erkrankung ein zufriedenes Leben in Selbstbestimmung führen können.
Die Recovery-Gruppen werden sowohl von einer GAPSY Fachkraft als auch von sogenannten Ex-Inler*innen oder Peers, Experten mit Psychiatrieerfahrung und einer fachlichen Weiterbildung, moderiert. Also praktische Begleitung auf Augenhöhe.
Für wen ist Recovery gedacht?
Recovery ist geeignet für alle: zu krank gibt es nicht! Recovery ist in allen Phasen, auch in der Krise sinnvoll. Recovery bedeutet nicht, dass man frei von Symptomen ist, sondern dass man lernt mit seinen Symptomen gut zu leben. Wichtig ist der Wunsch, regelmäßig teilzunehmen und sich in einer Gruppe austauschen zu wollen sowie der Wunsch, der Krankheit etwas Positives entgegenzusetzen und selbstbestimmt damit umzugehen.
Welche Ziele verfolgt Recovery?
Das Ziel von Recovery ist ein zufriedenes, glückliches Leben in Selbstbestimmung durch:
Das Augenmerk wird auf das Positive, auf die vorhandenen Ressourcen gerichtet (Empowerment). Bei jedem Treffen steht ein Thema im Mittelpunkt, das im Rahmen einer wiederkehrenden Struktur behandelt wird:
1. Der Wohlfühlplan
Wie bin ich, wenn es mir gut geht? Was kann ich selber tun, damit es mir gut geht?
2. Meine Kraftquellen
Was sind meine inneren und was sind meine äußeren Stärken?
3. Perspektivenwechsel durch die eigene Erkrankung
4. Auslöser
Was ruft unangenehme Gefühle in mir hervor? Was sind ständige Auslöser hierfür und was kann ich tun, um die unangenehmen Gefühle nicht zu Symptomen werden zu lassen?
5. Frühwarnzeichen
Welche Zeichen deuten darauf hin, dass sich eine Situation verschlechtert? Z. B. Schlaflosigkeit, Überempfindlichkeit, Rastlosigkeit etc.
Was ist zu tun, wenn diese Symptome auftauchen? Und was, wenn die Situation ganz zusammenbricht?
6. Behandlung
Ob Krankenhaus, Therapien, ärztliche oder ambulante Versorgung: Die Behandlung der Krankheit bestimmt einen großen Teil des Lebens. Nicht immer läuft alles optimal. Nicht immer sind Zusammenhänge und Hintergründe erkennbar.
Wir reden über Erwartungen und Wünsche an das Netzwerk, das uns umgibt, und über die Möglichkeiten, größeren Einfluss nehmen zu können.
7. Aufhebung der Selbststigmatisierung und Aufbau eines Netzwerks
Für viele psychisch Kranke ist es sehr schwer, ihre Krankheit zu akzeptieren und ihr Selbstwertgefühl zu erhalten oder neu aufzubauen. Man schämt sich für die psychiatrische Diagnose und möchte sich am liebsten verkriechen.
Man kann sich der psychischen Erkrankung aber auch stellen und sie annehmen wie eine Diabetiker*in ihre Diabetes. Wenn man seine Schwächen annehmen kann ist es leichter, Hilfe zu holen und in Anspruch zu nehmen. Man leugnet die eigene Empfindsamkeit nicht.
Ursache von Selbststigmatisierung sind meist die negativen Assoziationen zu psychischen Erkrankungen in der Gesellschaft. Sie werden ein Teil des psychisch Kranken und somit zur zweiten Erkrankung. Mutlos und resigniert begibt man sich auf einen sozialen Rückzug.
Doch Forschungen zum Entstehen von Selbststigmatisierung zeigen, dass es Menschen gibt, die der gesellschaftlichen Stigmatisierung nicht zustimmen und darauf mit Empörung und Protest reagieren. Diese Menschen entwickeln „Empowerment".
Sie sind sich dessen bewusst und lernen aktiv die eigenen Stärken und Fähigkeiten wahrzunehmen – mit einer realistischen Hoffnung, sich trotz der Erkrankung positiv zu entwickeln. Dies zu unterstützen sind die ganze private Lebenswelt und die Profis aufgefordert – keinesfalls soll defizitorientiert vorgegangen werden!
8. Hoffnung
Eine Hoffnungsträger*in stellt ihren Recovery-Weg vor. Sie beschreibt ihren Genesungsweg.
Es ist wichtig Hoffnung und Zuversicht zu bewahren, denn:
9. Träume und Wünsche
Einen Blick in die Zukunft wagen
Vorteile der Gruppenarbeit für den Recovery-Prozess
Gruppenarbeit bedeutet für uns: Zusammensein in entspannter Atmosphäre. Kein Zwang! Kein Druck!
Niemand muss reden.
Auch aktives Zuhören ist möglich. Alle Gespräche unterliegen der Verschwiegenheit, nichts wird nach außen getragen oder dokumentiert.
Die Arbeit in der Gruppe bietet viele Vorteile, die wir für uns nutzen können:
Ein Weg zum Ziel ist die Erstellung des eigenen „WRAP" (Wellness Recovery Action Plan = Wohlfühlgenesungsaktionsplan).
Er dient dazu, das eigene Wohlbefinden zu pflegen und sich selbst zu helfen.
Er hilft, einen guten Blick für den Alltag zu entwickeln: Was kann ich, was brauche ich, damit es mir anhaltend gut geht.
Damit es Patient*innen möglich wird, im Sinne von Empowerment Selbstbefähigung wiederzuerlangen, in Krisen ihr Leben selber in die Hand zu nehmen und selbstbestimmt durchs Leben zu gehen, braucht es Menschen, die an sie glauben und die Hoffnung fassbar werden lassen.
Das GAPSY Recovery Team besteht aus zwei Begleiter*innen bzw. Moderator*innen:
Die Leitung der Recovery-Gruppe versteht sich eher als Moderation und Impulsgeber.
Sie greift wenig aktiv in das Geschehen ein.
Wichtig ist ein lebendiger und vor allem konstruktiver Austausch auf Augenhöhe unter den Teilnehmer*innen der Gruppe.
Recovery
bedeutet wörtlich übersetzt „Genesung".
In der Selbsthilfe- oder „Nutzer*innen-bewegung" wird der Begriff gleichgesetzt mit: Erholung, Besserung, Rettung, Wiederfinden, Rückgewinnung, wieder in die Gänge kommen, Wiedererstarken.
Resilienz
Widerstandsfähigkeit entwickeln, Krisen bewältigen und sie durch Rückgriff auf persönliche und soziale Ressourcen als Anlass für Entwicklungen nutzen.
Ein subjektiver Prozess, der individuell unterschiedlich erlebt wird.
Ein gelungener Recoveryweg schließt beides ein: sowohl die Gesundung als auch ein gutes Leben mit den Symptomen.
Der Zusammenhang von Sinnsuche und Genesung gewinnt dabei immer mehr an Bedeutung.
Empowerment
bedeutet wörtlich übersetzt „Befähigung" oder „Selbstbefähigung".
Die Menschen erhalten wieder Entscheidungsgewalt über ihr Leben und übernehmen Verantwortung für sich.
Sie wissen, was ihnen gut tut und sie werden unabhängig von psychiatrischen Einrichtungen.
Peers
oder auch „Ex-Inler*innen sind Menschen mit Psychiatrie-Erfahrung und fachlicher Ausbildung.
Die Recovery-Bewegung ist im Prinzip der Ausgangspunkt für die Peer-Arbeit im psychiatrischen Feld.
Grundlage ist die Idee, das Erfahrungswissen von Menschen, die eigene Recovery-Wege gegangen sind, für andere nutzbar zu machen. Voraussetzung dafür ist natürlich eine Qualifizierung für diese Tätigkeit.
Hier finden die Recovery-Gruppen statt:
GAPSY Netzwerkteam
Waller Heerstraße 109
28219 Bremen
GAPSY Büro Team Ost
Hemelinger Rathausplatz 1
28309 Bremen
Frauenraum EigenArt (nur Frauengruppe)
Dölvesstraße 8
28207 Bremen
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Bei weiteren Fragen wenden Sie sich bitte an das GAPSY Kundencenter kundencenter@gapsy.de